Rezension - Stephen Chbosky: The perks of being a wallflower

 


Autor*in: Stephen Chbosky
Titel: The perks of being a wallflower
Erscheinungsjahr: 2009
Verlag: Simon & Schuster Books for Young Readers
Genre: Jugendbuch, Coming-of-Age
Seitenzahl: 261

 

 

Klappentext:

Charlie is a freshman. And while he’s not the biggest geek in the school, he is by no means popular. Shy, introspective, intelligent beyond his years yet socially awkward, he is a wallflower, caught between trying to live his life and trying to run from it. Charlie is attempting to navigate his way through uncharted territory: the world of first dates and mixed tapes, family dramas and new friends; the world of sex, drugs, and The Rocky Horror Picture Show, when all one requires is that perfect song on that perfect drive to feel infinite. But Charlie can’t stay on the sideline forever. Standing on the fringes of life offers a unique perspective. But there comes a time to see what it looks like from the dance floor.

Rezension:

Charlies bester und einziger Freund Michael hat sich vor den Sommerferien das Leben genommen. Jetzt beginnt Charlie sein erstes Jahr an der High School. Einsam und introvertiert fällt es ihm nur schwer, Anschluss zu finden. Doch dann lernt er Patrick kennen, der von allen "liebevoll" Nichts genannt wird, und dessen Stiefschwester Sam. Die drei werden zu einem eingeschweißten Team, bis sich Charlie bis über beide Ohren in Sam verliebt. 


Puh, das wird wieder mal eine Rezension, für die ich wahrscheinlich Ewigkeiten brauche, um die richtigen Wort zu finden ... Ich habe zuerst den auf Englisch gleichnamigen Film (deutsch: Vielleicht lieber morgen) gesehen und mich direkt verliebt. Die Geschichte war toll, die Charaktere spannend und vor allem in Bezug auf Charlie ziemlich tiefgründig, und wie kann man eine Story, in der es regelmäßig Aufführungen der Rocky Horror Picture Show gibt, nicht mögen? :D Ich habe von Leuten, die sowohl Buch als auch Film kennen, gehört, dass das Buch (mal wieder) besser ist, also musste ich es ganz schnell hinterherlesen. 
Charlie erzählt uns seine Geschichte aus der Ich-Perspektive, bzw. er schreibt Briefe an einen unbekannten Adressaten, dessen Identität erst am Ende geklärt wird. Man erfährt nach und nach, dass er in seiner Vergangenheit so einiges durchmachen musste. Warum er zum Psychiater geht/gehen musste und warum er große Angst hat, dass es ihm wieder schlechter geht, bleibt lange Zeit im Dunkeln. Er ist eine sehr ehrliche Person, die ihre Gedanken oftmals ungefiltert preisgibt. Für mich machte dies ihn zu einer sehr sympathischen Person. Man spürte, dass Charlie eine durchweg gute Persönlichkeit ist, die einfach schon viel Schrecklickes erleben musste und davon gezeichnet wurde.
"Charlie, we accept the love we think we deserve." (S. 27)
Die Geschichte ist an und für sich nicht wirklich spannend. Charlie erzählt von seinem Schulalltag und den neuen Freunden, die er kennenlernt. Doch man wird unweigerlich in den Sog des Buches gezogen. Mir ging es dabei aber nicht so, dass ich das Buch ganz schnell zuende lesen wollte, was bei etwas mehr als 200 Seiten auch gar nicht so schwer gewesen wäre, sondern ich wollte es genießen.  Gleichzeitig gab es zahlreiche Stellen, an denen ich einfach stoppen musste, weil das, was Charlie erlebt hat oder dachte, manchmal ganz schön harter Tobak war. Eben weil er viele Sachen anders sieht als andere, haben mich seine Gedanken oftmals wirklich aus der Fassung gebracht. Häufig hat er mir leid getan, und ich habe mir einfach so sehr gewünscht, dass seine Geschichte ein Happy-End haben würde.
 "And in that moment, I swear we were infinite." (S. 42) 
Neben Charlie ist es vor allem Patrick, dessen Geschichte einen großen Raum einnimmt. Obwohl er nach außen hin immer eine Frohnatur ist, hat er seinen ganz eigenen Ballast zu schleppen. Auch Charlies Schwester, die nie benannt wird, hat ihre Probleme, mit denen sie kämpfen muss, und wer nur den Film gesehen hat, dem sei gesagt, dass bei ihr die Kacke noch sehr viel mehr am Dampfen ist! Das Buch zeigt, wie schwer und wie hart das Leben manchmal sein kann. Das Leben ist nunmal kein Ponyhof, und die Figuren des Romans gehen alle unterschiedlich mit ihren Problemen um. Ob sie mit ihren Mechanismen Erfolg haben, ist mal mehr, mal weniger unklar. In jedem Fall schaffen es selbst die kleineren Geschichten, mich mitzureißen.

Fazit:

The perks of being a wallflower gehört zu den Büchern, die mich ganz tief berühren können und trotzdem mit einer unglaublichen Leichtigkeit erzählen. Trotz der Kürze des Romans wird doch eine Handlung entfaltet, die weitere Interpretationen zulässt und noch lange nicht dann zu Ende ist, wenn man auf der letzten Seite angelangt ist.

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