Rezension - Marcel Schmickerath: Die Häldengilde

 


Autor*in: Marcel Schmickerath
Titel: Die Häldengilde
Verlag: epubli
Seitenzahl: 508

Klappentext:

Der adlige Von Ausbildung gründet im Königreich Sacre die „Häldengilde“. Der Zeitpunkt könnte kaum schlechter gewählt sein. Ein tobsüchtiger Banshee sucht die Stadt heim. Scheinbar wahllos sucht er seine Opfer aus, um sie auf möglichst skurrile Weise zu erlegen. Als wäre das nicht schon Bedrohung genug, deuten die Sterne auf ein noch viel größeres Unheil hin. Die ewige Finsternis, in der die Toten aus ihren Gräbern auferstehen, Werwölfe ihren Trieben verfallen und der Fürst der Finsternis höchstpersönlich erscheinen soll. Sacre und die gesamte Welt von Tunuss liegt in dieser humoristischen 
Fantasy in den Händen tapferer Recken.

Rezension:

Tak, Mia und Mark leben behütet im Wald. Doch vor allem Tak wünscht sich mehr vom Leben und möchte die sagenumwobene Stadt Sacre kennenlernen. Da trifft es sich gut, dass ein gewisser Herr von Ausbildung auf der Suche nach Helden ist, die sich in Sacre seiner Gilde anschließen. Kurzerhand machen sich die 3 auf den Weg nach Sacre und lernen schon bald, dass Heldsein kein Zuckerschlecken ist und Sacre nicht mehr die glorreiche Stadt ist, die sie einst war.

Allein das Cover, die Welt Tunuss, die wie ein Donut geformt ist, lässt schon erahnen, in welche Richtung der Roman geht. Fans von Terry Pratchett und seinen Scheibenwelt-Romanen kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Geschichte ist unheimlich witzig geschrieben und weist eine hohe Gagdichte auf, von denen die meisten bei mir auch gezündet haben.

Ich lese Terry Pratchett sehr gerne wegen des Humors, die Handlung seiner Bücher finde ich aber meistens blöd. Deswegen finde ich es auch nicht allzu tragisch, dass Die Häldengilde nicht besonders tiefgründig ist. Es geht hier eher um das Wie als das Was. Der Roman ist gespickt mit popkulturellen Andeutungen und es hat Spaß gemacht, diese zu entschlüsseln. Mein Favorit war der stumme, legendäre Held, dessen Fee immer nur "Lissen!" ruft :D

Sprachlich hatte ich leider ein paar Problemen. Zum einen bin ich überhaupt kein Fan davon, Dialekte oder Sprachfehler zu lesen. Hier gibt es einige Figuren, die sprachliche Eigenheiten haben, und das war zwischendurch etwas anstrengend zu lesen. Zum anderen gibt es doch die ein oder anderen Rechtschreibungs- und Formatierungsfehler. Nicht so schlimm, dass es wirklich den Lesefluss gestört hat, aber zwischendurch bin ich doch drüber gestolpert.

Fazit:

Wer humoristische Fantasy mag, für den ist Die Häldengilde eine klare Empfehlung. Andere sollten sich im Vorfeld darüber im Klaren sein, dass der Roman eher mit Humor als mit Handlung punktet.

Kommentare