Rezension - John Irving: Gottes Werk und Teufels Beitrag

 

Autor*in: John Irving
Titel: Gottes Werk und Teufels Beitrag
Verlag: Diogenes
Genre: Drama
Seitenzahl: 848

 

Klappentext:

Homer ist anders als die anderen Kinder im Saint-Cloud´s Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher, zu bleiben unter der Bedingung, daß er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei »Gottes Werk« dem Entbinden und bei »Teufels Beitrag« dem Abtreiben assistiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee.

Rezension:

Homer Wells ist eine der vielen Kinder des Waisenhauses St. Clouds. Doch im Gegensatz zu den anderen Kindern findet er nie eine neue Familie. Die will er auch nicht finden, denn tief drinnen wissen er und alle anderen auch, dass er zum Waisenhaus ebenso gehört wie der Arzt Dr. Larch. Dieser betreut nicht nur die Mütter, die ihre Neugeborenen zur Adoption freigeben wollen, sondern führt auch Abtreibungen durch. Viele bezeichnen sie als Teufels Beitrag zu Gottes Werk, doch Dr. Larch sieht alles als Gottes Werk und findet Abtreibungen keineswegs verwerflich. So lehrt er auch Homer Wells, der wie einen Sohn für ihn ist, die nötigsten Dinge, um Gynakologe und Abtreiber zu werden. Homer lernt schnell, doch will er nie selber Kinder abtreiben, er findet es falsch. So ist er froh, dass er von Candy und Wally aufgenommen wird, einem Pärchen, das gerade abgetrieben hat, und auf der Apfelplantage von Candys Eltern arbeiten. Homer lernt nicht nur, wie man Äpfel pflückt, sondern auch, was Liebe und Vatersein bedeutet. Doch so gut es ihm auch in Ocean View gefällt, seine Wurzeln, das Waisenhaus, kann er nie ganz hinter sich lassen. 

John Irving hat mit "Gottes Werk und Teufels Beitrag" meiner Meinung nach ein Meisterwerk geschaffen, etwas, das den Leser selbst nach den letzten Worten nicht so schnell loslässt. Zwar zieht sich das Buch an manchen Stellen und ist nicht auf jeder Seite spannend, doch überzeugt es mit interessanten und sehr unterschiedlichen Charakteren. Außerdem is vor allem das Thema Abtreibung auch heute noch oftmals ein Tabu, das hier sehr interessant behandelt wird

Irvings Schreibstil ist mir schon durch andere seiner Bücher vertraut und sympathisch geworden. Er beweist auch hier eine sehr große Detailtreue. Viele seiner Sätze können mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen und ich bin schon sehr auf den gleichnamigen Film gespannt. Schlaft gut, ihr Prinzen von Maine, ihr Könige Neuenglands!

Fazit:

Ein moderner Klassiker, der zugleich zu Irvings stärksten Werken gehört

Kommentare