Autor*in: Markus Zusak
Titel: Die Bücherdiebin
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 608
Titel: Die Bücherdiebin
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 608
Klappentext:
Selbst der Tod hat ein Herz …
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf – für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an – in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet.Eine Diebin zu beherbergen, wäre halb so wild, sind die Zeiten doch ohnehin barbarischer denn je. Doch eines Tages betritt ein jüdischer Faustkämpfer die Küche der Hubermanns …
»Die Bücherdiebin« erzählt von kleinen Freuden, großen Tragödien und der gewaltigen Macht der Worte. Eine der dunkelsten und doch charmantesten Stimmen und eine der nachhaltigsten Geschichten, die in jüngster Zeit zu vernehmen waren.
Rezension:
Liesl Meminger lernt schon im Kindesalter, was es heißt, Verlust zu erleiden. Ihren Vater lernt sie nie kennen und ihr Bruder stirbt auf der Fahrt zu ihrem neuen Zuhause. Ab jetzt lebt sie bei Rosa und Hans Hubermann, die bald ein gefährliches Geheimnis hüten. Max, ein Jude, wohnt bei ihnen im Keller und wird von ihnen am Leben erhalten. Bald stiehlt Liesl ihr erstes Buch, doch dabei bleibt es nicht.Beim Lesen fällt natürlich als erstes die Erzählperspektive auf; denn die Geschichte wird nicht aus der Sicht Liesels erzählt, wie man anfangs
denken mag, sondern aus der Sicht des Todes. Er ist ihr während des
zweiten Weltkrieges oft begegnet und hat außerdem ihre kleine Biografie
merhmals gelesen, nachdem Liesel diese verloren hat. Diese
Erzählperspektive führt dazu, dass die Geschichte oftmals sehr
distanziert und nüchtern erzählt, was aber natürlich keinesfalls
schädlich ist. Es passt zu der gesamten düsteren Atmosphäre: 2.
Weltkrieg, Nazideutschland, Judenverfolgung. Außerdem ist Tods Perspektive in einer Zeit, in der täglich Hunderte im Krieg sterben, besonders bitter.
Liesels Leben und Geschichte
ist interessant und zugleich anrührend. Mir fiel es schwer, viele
Kapitel auf einmal zu lesen, da natürlich auch der Nationalsozialismus
nicht zu kurz gekommen ist. Das Buch ist hart, ohne dabei zu viele
Gräueltaten der Nazis zu nennen. Ein Buch, das die meisten Leser wohl
auch nach der letzten Seite für längere Zeit begleitet.
Liesel ist ein herzensguter Charakter. Da sie während der Geschichte ein Kind bzw. Jugendliche ist, hat sie ein ganz anderes Bild auf die Zeitgeschehnisse. Sie ist unschuldig und lernt nach und nach die Macht der Bücher kennen, und trägt diese auch weiter. Eben weil sie so unschuldig und eigentlich auch unbeteiligt ist, treffen ihre Schicksalschläge auch die Leser mit voller Wucht.
Zusaks Schreibstil ist meisterhaft. Er schafft unglaublich beeindruckende Bilder mit seinen Worten (was in diesem Fall auch gut zum Inhalt passt), und es sind auch ein paar Zeichnungen enthalten.
Fazit:
Fesselnd und anrührend zugleich - Die Bücherdiebin ist nicht unbedingt leichte Lektüre, was das Thema angeht, aber lohnt sich allein wegen der Erzählweise auf jeden Fall.
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